Im Folgenden finden Sie das vor
einigen Jahren von mir zur 1. Auflage
dieses Buches verfasste Vorwort.
V
orweg: Ich wohne nicht in Hinter­
holz 8.Was Sie da vielleicht einmal
in Kino oder TV gesehen haben, war
keine Homestory oder Satellitenlive­
übertragung. Alles nur Fiktion.
Erfunden, aber nicht weit hergeholt.
In einer Zeit zusammengetragen, als der
Wunsch nach einem Haus im Grünen…
Also wirklich im Grünen und nicht in
einem Häuslbauerghetto am Rande der
Stadt, umzingelt von Shopping­centern
und Freizeitvernichtungsanlagen.
Einfach im Grünen. Mitten auf der
Wiese mit Blick auf Wald und Getier…
Als also diese Sehnsucht in mir reifte,
führte mich eine Mountainbiketour zu
meinem Lebensplatz, meiner Heimat.
Ein in den , so schien es, letzten Zügen
einer Renovierung liegendes Häuschen.
Davor eine mit zittriger Hand auf
­Karton verfasste Botschaft: „Zu verkau­
fen“. Mit einem vom Schicksal gezeich­
neten Mann, vom Objekt geprügelten
Bauherrn, schloss ich einen Handel.
Ich übernehme seine Schulden, im
Gegenzug dazu überlässt er mir seine
vergeudeten Baustellenjahre. Ich hatte
ein Haus. Unerwartet, ungeplant vom
Schicksal mir zugetragen. Gemeinsam
mit Freunden unter sparsamem Einsatz
von Professionisten vollendete ich das
zum Teil schwer verpfuschte Werk.
Den Fokus nur auf ein Ziel gerichtet:
Wann ziehe ich ein? Das Haus hatte für
kurze Zeit die Macht über mein Leben
übernommen. Der erste wohnhafte
und zu belebende Raum war mein
zukünftiges Büro. Dort begann ich die
Erlebnisse rund ums Eigenheim zu
­einer fiktiven Geschichte zu formu­
lieren. Dazwischen errichtete ich im
Keller eine Ytongwand. Das war vor
15 Jahren. Aus der Geschichte wurde
einTheaterstück und in weiterer Folge
ein Kinofilm. Ich hatte damit gesagt,
was ich zumThema zu sagen hatte.
Dieses Buch erlaubt mir nun eine klei­
ne Erweiterung: Das Haus steht noch
immer, wurde mittlerweile vergrößert
und seine südliche Glasfront gewährt
mir jetzt gerade, beim Schreiben dieser
Zeilen, einen Ausblick der mir zur
Kraft geworden ist. Kino für die Seele.
Was für ein Blick. Der Kapitän auf der
Brücke, der Bergsteiger am Gipfel, der
König über seinem Königreich.
Es ist der Platz. Nicht das Haus. Das
Haus wird immer nur Mittel zum
Zweck sein. Der Platz, an dem Sie
Ihren Familiensitz gründen, war ewig
und wird immer sein. Suchen Sie jenen
Ort, für den es sich lohnt, einige Jahre
Lieber Leser, liebe Leserin
Foto © www.lukasbeck.com
1 3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,...16